In einer Felsspalte nahe Gosford fanden Forscher rätselhafte Symbole, die wie ägyptische Hieroglyphen aussehen. Sind sie der Schlüssel zu einem längst vergessenen Kapitel der Menschheitsgeschichte – oder gar zu außerirdischem Wissen? Entdecke die schockierende Wahrheit!

 

In der Nähe von Gosford, Australien wurden in einer Felsspalte verschiedene ägyptische Hieroglyphen gefunden. Nach einer Übersetzung von Raymond Johnson kam man zu folgender Übersetzung:

»Während zwei Jahreszeiten ging er westwärts, müde, aber stark bis zum Ende.
Immer betend, freudvoll und Insekten schlagend. Er, der Diener des Gottes, sagte, Gott brachte die Insekten, Er umrundete Hügel und Wüsten, bei Wind und Regen, ohne Seen in der Nähe.

»Die Schlange biss zweimal, diese Untertanen des göttlichen Herrn Chufu, dem Mächtigen von Unterägypten, Herr der beiden Äxte, nicht alle sollten zurückkehren.
Wir müssen vorwärtsgehen und nicht zurück schauen. All die Bäche und Flussbette sind trocken.
Unser Schiff ist beschädigt und mit Seilen verankert. Der Tod wurde durch die Schlange verursacht.
Wir gaben Eidotter aus der Medizintruhe und beteten zu Aton, dem Verborgenen, für den er zweimal geschlagen war. Wir umgaben den Seiteneingang der Grabkammer rundum mit Steinen.
Wir richteten die Grabkammer nach den westlichen Himmeln aus«.

Er wurde getötet, während er die goldene Falken Standarte ins fremde Land trug, Berge überquerte und Wüsten und Wasser entlang des Weges.
Er, der zuvor starb, wurde hier hingelegt zur ewigen Ruhe. Möge er ewig leben.
Er wird nie wieder bei den Wassern der geheiligten »MER« stehen.
Es gab einen Graben um die Pyramide, genannt Wasser der »MER«.

Die drei Türen der Ewigkeit wurden am Ende der königlichen Grabstätte verschlossen und versiegelt.
Wir legten daneben einen Topf, als Opfergabe, sollte er von der Grabstätte erwachen.
Getrennt von der Heimat ist der königliche Körper.
Hier wird die außergewöhnliche Geschichte des Todes und das Begräbnis von Lord Djes-eb‘
einer der Söhne des Pharaos Ra Djedef eingeritzt.

Das beschriebene Grab jedoch wurde nie gefunden.

 

Klassische Erklärung

Die klassische Erklärung: Ein Hoax

Mehrere Punkte weisen darauf hin, dass es sich bei den Gosford-Hieroglyphen um eine Fälschung handelt:

  • Fehlerhafte Hieroglyphenstruktur
    Ägyptische Hieroglyphen sind streng geordnet und in durchdringungsfreien Quadraten von 1-4 Zeichen angeordnet. Bei den Gosford-Glyphen hingegen sind die Zeichen wild durcheinandergeworfen und widersprechen den Grundprinzipien der ägyptischen Schriftkunst.
  • Fehlende Kohärenz
    Figuren in ägyptischen Hieroglyphen geben die Leserichtung des Textes vor, da sie immer in die Richtung blicken, aus der der Text gelesen werden soll. Bei den Gosford-Glyphen blicken die Figuren jedoch in alle möglichen Richtungen, was auf eine fehlende Kenntnis der Fälscher hinweist.
  • Anachronismen
    Die Gosford-Glyphen enthalten Zeichen, die aus völlig unterschiedlichen ägyptischen Epochen stammen. Einige Symbole wie die Darstellung von Osiris auf dem Bett (18. Dynastie) und andere wie die „Gans/Sonne“ (6. Dynastie) passen zeitlich nicht zusammen. Zusätzlich finden sich moderne Symbole wie eine Glocke und ein UFO, die offensichtlich nichts mit altägyptischer Kultur zu tun haben.
  • Technische Details der Gravuren
    Ägyptische Hieroglyphen wurden traditionell als positives oder negatives Relief dargestellt, nicht als einfache Umrisszeichnung, wie es bei den Gosford-Glyphen der Fall ist. Zudem durchschneiden einige Glyphen Flechten, die auf den Felsen wachsen, was darauf hindeutet, dass sie relativ neu sind. Andere Glyphen sind wiederum älter als die Flechten, was zeigt, dass sie nicht gleichzeitig erstellt wurden.
  • Verhaftung eines Fälschers
    Ein rumänischstämmiger Mann wurde im Nationalpark nahe Gosford verhaftet, nachdem er beim Meißeln von Hieroglyphen in Felsen erwischt wurde. Dies deutet auf eine moderne Fälschung hin, die möglicherweise über Jahrzehnte fortgesetzt wurde.

Die angebliche Übersetzung

Die Übersetzung des Textes durch Raymond Johnson wird ebenfalls als Fälschung angesehen. Sie basiert auf einer freien Interpretation der Symbole und nutzt poetische Sprache, die keinerlei wissenschaftliche Grundlage hat. Zudem stimmen viele der verwendeten Symbole nicht mit dem echten ägyptischen Schriftsystem überein.

Fazit: Eine plumpe Fälschung

Die Gosford-Hieroglyphen sind ein Beispiel für eine schlecht ausgeführte Fälschung, die mit pseudowissenschaftlicher Unterstützung in der Grenzwissenschaft verbreitet wurde. Die Kombination aus Anachronismen, fehlenden Grundprinzipien ägyptischer Schrift und modernen Symbolen zeigt, dass die Glyphen keine authentischen altägyptischen Relikte sind. Dennoch dienen sie als faszinierendes Beispiel für die Dynamik zwischen Wissenschaft, Spekulation und öffentlicher Faszination.

Literatur und weiterführende Quellen

  1. Hausdorf, H.: Nicht von dieser Welt: Dinge, die es nicht geben dürfte. München, Herbig, 2008.
  2. Feder, K. L.: Encyclopedia of Dubious Archaeology: From Atlantis to the Walam Olum. Santa Barbara, Calif, Greenwood, 2010.

 

Zu guter Letzt wurde auch ein Mann rumänischer Abstammung verhaftet, der Hieroglyphen in dem Nationalpark in Steine meißelte. Eigentlich sind die drei »Kartuschen« das Einzige, was sich übersetzen lässt. Die angebliche Übersetzung durch Raymond Johnson ist eine freie Erfindung.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich hier um eine sehr plumpe Fälschung ägyptisierender Symbole handelt. Viele Symbole wie die Glocke und das Ufo haben überhaupt keinen ägyptischen Hintergrund und zeigen, aus welcher Ecke der Grenzwissenschaft die Fälscher kamen.

Literatur

  • HAUSDORF, H. (2008). Nicht von dieser Welt Dinge, die es nicht geben dürfte. München, Herbig.
  • FEDER, K. L. (2010). Encyclopedia of dubious archaeology: from Atlantis to the Walam Olum. Santa Barbara, Calif, Greenwood.

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