Tiwanaku oder in spanischer Schreibweise Tiahuanaco ist eine bekannte Ruinenstadt der prä-inkaischen Aymaria Kultur in Bolivien.

Karte von Tiwanaku

Bekannt ist sie für ihre beiden Tempelbezirke: Puma Punku und Kalasasaya und der Akapana Pyramide.

 

 

 Grenzwissenschaftliche Deutung

 

In der Grenzwissenschaft wird diese Stadt auf ein Alter von etwa 15.000 Jahre datiert (allen voran Arthur Posnansky und Graham Hancock) Zu diesem Schluss kam man, als man die verschiedener Gebäude und deren astronomischen Ausrichtungen näher betrachtete. Man kam zu dem Schluss, dass die verschiedenen Peillinien an der Kalasasaya und dem Sonnentor nur dann exakt mit den Sternen übereinstimmen, wenn man die Präzession mit einrechnet. Durch das leichte Schwanken der Erdkugel verändert sich auch der Sternenhimmel leicht. Dies führt dazu, dass die Linien heute ins Nichts zeigen, jedoch vor 15000-10000 Jahren eine bestimmte Ausrichtung besaßen1. Des Weiteren datiert Posnansky die Stadt auf das Alter von 15.000 Jahren, da damals der Wasserspiegel des Titicacasees bis vor die Stadt reichte und Tiwanaku damit zu einer Hafenstadt machte2. Man kam zu dem Schluss, dass die traditionelle Datierung nur die Wiederbesiedlung der lokalen Indios zeigt, die viele tausend Jahre später um 600 n. Chr. in die Stadt der Götter einzog. Die wahren Erbauer, eine frühe Hochzivilisation, hatte die Stadt damals schon längst verlassen.

Blick auf die Akapana Pyramide

Klassische Erklärung

 

Die aktuellen Forschungen zeigen, dass Tiwanaku niemals eine Hafenstadt war, noch dass sie jemals am Ufer des Titicacasees lag. Die Küstenlinie, die Posnansky erkannt haben will ist nichts weiter als eine Talwand des Flusses, der sich hier eingeschnitten hat. Der Abschnitt des Titicacasees in diesem Gebiet hat sich in den letzen 100.000 Jahren nicht verändert3.

Jedoch hat sich Tiwanaku sehr verändert. Nicht nur, dass es in den vergangenen Jahrzehnten, im Zuge gutgemeinter Rekonstruktionen zu ausgedehnten umbauten kam, die Stadt Tiwanaku, wie auch die Tempelbezirke Puma Punku und Kalasasaya wurden seid ihrem Untergang um das Jahr 1000 immer wieder als Steinbruch missbraucht. Das Militär verwendete zu allem Überfluss die Stadt für Zielübungen und die Eisenbahn verarbeitete viele der Steine zu Schotter für ihre Bahntrasse4. Besonders das Sonnentor und die Kalasasaya, mussten mehrere Umbauten über sich ergehen lassen. Aber gerade diese Bauwerke wurden von Posnansky und Hancock dafür verwendet, der Stadt ein anderes Alter als zB. die C14 Daten zu geben. Das bedeutet jedoch, dass man die astronomische Ausrichtung der Gebäude nicht mehr rekonstruieren kann und daher eine astronomische Deutung in Tiwanaku überhaupt nicht möglich ist.

Kalasaya Zentralheiligtum

 

 

 Literatur

  •  C. M. Clapperton, Nature of environmental changes in South America at the Last Glacial Maximum 1993, Vol. 101, No. 3/4 (1993),189.
  •  A. Posnansky, Tihuanacu. The cradle of American man (New York 1945).
  •  G. Hancock, Fingerprints of the Gods (New York 1996).
  •  G. G. Fagan (Hrsg.), Archaeological fantasies. How pseudoarchaeology misrepresents the past and misleads the public (Abingdon u. a. 2007).

Links

 http://www.mysteria3000.de/wp/tiahuanaco-eine-stadt-wird-junger/

 http://members.cox.net/pyrophyllite/Tiwanaku.html


  1. G. Hancock, Fingerprints of the Gods . 

  2. A. Posnansky, Tihuanacu. The cradle of American man. 

  3. C. M. Clapperton, Nature of environmental changes in South America at the Last Glacial Maximum 1993, Vol. 101, No. 3/4 (1993),189. 

  4. G. G. Fagan (Hrsg.), Archaeological fantasies. How pseudoarchaeology misrepresents the past and misleads the public (Abingdon u. a. 2007).