Moqui-Marbles

Siehe auch Klerksdorp Sphären und Kugeln von Costa Rica

 

Moqui Marbles ©Wikimedia

Unter Moqui-Marbles versteht man runde (aber auch andere bizarre Formen sind möglich) eisenhaltige Steine, die wie kleine Kugeln aussehen. Im indianischen Volksglauben der Navajo-Indianer haben die Ahnen diese Steine für das Murmelspielen verwendet und liegen gelassen (moqui =Ahnherr, Verstorbener). Dementsprechend schreiben die Indianer den Moqui-Marbels viele magische Eigenschaften wie Schutz und Heilung zu. In der Präastronautik haben die Moqui-Marbles, anders als in der Esoterik, noch keinen Einzug gefunden, wohl aber eine verwandte Erscheinung, die sogenannten Klerksdorp-Sphären.

Bei den Moqui-Marbels handelt es sich um sogenannte Konkretionen. Bei der Entstehung der Sandsteine wurde durch das Wasser der Eisengehalt des Sandsteines gelöst und abtransportiert. Einerseits wurde der Sandstein dadurch gebleicht, andererseits das gelöste Eisen an anderer Stelle wieder ausgeschieden. Das Besondere an den Konkretionen ist nun, dass das Eisen sich zu einem Klumpen zusammenfindet, und durch weitere Durchdringung von Regenwasser trennt sich nun der Sand von dem Eisen, und das Eisen wandert an die Oberfläche, wo es chemisch gebunden wird. So entstehen die kleinen Kugeln, die im Innern mit rotem (eisenhaltigem) Sand gefüllt sind (obwohl sie nur in helleren Sandschichten auftreten) und außen eine Schicht aus Hämatit (mineralische Eisenverbindung) haben.

Diese Steine sind nicht nur auf Südafrika und Amerika beschränkt, sie kommen quasi überall da vor, wo eisenhaltiger Sandstein abgelagert wurde. Auch in Deutschland sind die „Steintränen“ oder „Steinkinder“ bekannt.

Steinkinder ©Wikimedia

Literatur

  • M.A. Chan, W.T. Parry (2002): Mysteries of Sandstone Colors and Concretions in Colorado Plateau Canyon Country. In: Utah Geological Survey Public Information Series. 77.
  • Mayor A. (2005): Fossil Legends of the first Americans.